- nächste Stadt: keine Angaben
- GPS: keine Angaben
- Weiteres: archäologisches Artefakt
Im Rahmen unserer Aktivitäten zur Erkundung der alten Minen in den Corbieres gelang uns im Jahr 2012 eine erstaunliche Entdeckung. Im Einzugsgebiet eines auf dieser Website nicht dokumentierten Ortes, entdeckten wir eine kleine Grotte, die einst einen Vorbau getragen hat.
Alte Steinfragmente, Überreste eines Vor- beziehungsweise Ausbaus der Grotte, stapeln sich im hinteren Abschnitt.
Die kunstvoll behauenen Steine scheinen alt zu sein. Da eine archäologische Sondierung des Geländes noch aussteht, lassen sich hierzu allerdings keine eindeutigen Angabe machen.
Der rückwärtige Wandabschnitt der Grotte wurde vermutlich nachträglich abgeschlagen (Bild 6). Im hinteren Abschnitt befindet sich eine Vertiefung, die weiter führt. Der Boden der Grotte ist mit Steinplatten ausgelegt und mehrere Treppenstufen führen auf einen terrassierten Abschnitt vor der Grotte.
Die Grotte erinnert von ihrer Beschaffenheit und Lage an vergleichbare Objekte aus der Römerzeit - Heiligtümer des Mithraskultes, von denen bis auf wenige Ausnahmen in Nordeuropa nur wenige erhalten sind.
aktuelle Fotos[12] ⇓
In Deutschland existieren noch 2 Mithras-Heiligtümer(Grotten) in freier Umgebung. Das Mithras-Heiligtum in Saarbrücken und das von Schwarzerden. In Saarbrücken wurde im Rahmen der Christianisierung das Relief von der rückwärtigen Felswand der Grotte abgeschlagen. Aus nicht bekannten Gründen ist das zentrale Relief in Schwarzerden relativ gut erhalten und gibt somit ein einzigartiges Zeugnis aus jener Zeit.
Ob es sich bei der Grotte in den Corbieres tatsächlich um die Überreste eines Mithras-Heiligtums handelt, oder ob der Grotte überhaupt eine kultische Funktion zugesprochen werden kann, bleibt ohne weitere archäologische Untersuchungen reine Spekulation.
Mithras-Heiligtum Schwarzerden
Das Felsbild erreicht eine Höhe von 3,70 Metern und eine Breite von 4,40 Metern. Im Zentrum der Abbildung ist der Gott Mithras dargestellt, der den Stier tötet. Die Sonnenscheibe und der Stier werde von den beiden Begleitern und Gehilfen des Mithras eingefasst. Aufgehende und untergehende Sonne belegen die Bedeutung des Lichtes für den Mithraskult. Ursprünglich befand sich das Felsbild in einer abgeschlossenen Räumlichkeit und wurde ausgeleuchtet. Zum Bestandteil des Kultes gehörte ein rituelles Mahl, dessen Überreste feierlich in einer künstlichen Mulde deponiert wurden.
Das Kultbild wurde bereits 1751 erstmals veröffentlicht; zu den damaligen Grabungen liegen allerdings keine Aufzeichnungen mehr vor. Da das Umfeld des Heiligtums zerstört ist, können nur recht allgemeine Angaben gemacht werden, die sich vor allem auf den Vergleich mit anderen Mithräen stützen.
Lokalisierung:Peter Ernst
Expeditionsteilnehmer: Peter Ernst
[Fotos & Text: copyright by Peter Ernst]