Minen bei Arques / Bouisse

  • nächste Stadt: Carcassonne / nächster Ort: Valmigere
  • GPS: 42.973530, 2.391939
  • Karten: Geoportail | GoogleMaps | OSM
  • geförderte Rohstoffe: Barium, Mangan, Eisen / Fördermenge k. A.
  • Weiteres: Rückzugsgebiet für Fledermäuse - extrem einsturzgefährdet

Nördlich von Arques, nahe bei Valmigere, durchzieht ein Konglomerat aus natürlichen Höhlen und künstlichen Stollen labyrinthartig den Bergrücken. Obwohl räumlich entfernt, liegen die Minen innerhalb der kommunalen Grenze zu Bouisse.


Minen- und Höhlenkomplex be Valmigere

Höhlenkammern (bis zu 15 m hoch) und künstlich geschaffene Stollen gehen fließend ineinander über. Das Labyrinth erstreckt sich mindestens 4 Stockwerke tief in den Untergrund.

Die Abraumhalden lassen den Schluss zu, dass hier über einen längeren Zeitraum Eisenerz und Mangan gefördert wurde. Zu früherer Zeit wurden die Höhlen und Abschnitte des Tunnelsystems möglicherweise auch zu anderen Zwecken genutzt. Verschiedene Stollen im 2. - 4. Stockwerk sind zugestellt bzw. vermauert.

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Die Fotos oben zeigen die Gebäude vor der Sprengung im Jahr 2019.


In diversen größeren Höhlenkammern halten sich zahlreiche Fledermauskolonien auf. Bitte respektieren sie diesen Umstand und sehen sie von einer weiteren Besichtigung dieser Anlage ab.
In Steilhanglage, in dichtem Gebüsch verborgen, befinden sich dann zahlreiche weiter Stollen-, Schacht- und Höhlensysteme. Nach bisherigem Kenntnisstand sicherlich eine der größten zusammenhängenden unterirdische Struktur in den gesamten Corbiers.

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Die Fotos oben zeigen die Gebäudereste nach der Sprengung im Jahr 2019.

Im Bericht zur Konzession über die Mine La Ferronnière der Kommunen Arques, Bouisse und Valmigere wird eine erste Genehmigung zum Erzabbau am 16. Juli 1835 dokumentiert. Vermutlich reichen die Ursprünge der Mine weitaus früher zurück. Möglicherweise bis in römische Zeit. Doch in den Wirren der Französischen Revolution wurden die betreffenden Archive weitgehend zerstört und die Unterlagen hierzu fielen der Vernichtung anheim. Offiziell wurde die Mine dann 1923 geschlossen.

Ein weiterer Eintrag in dem Bericht vom 21. Juli 1931 führt eine Übertragung der Bergbaukonzession oder vielmehr die Verwaltung des Geländes zugunsten von René Seban an. 7 weitere Einträge von 2006 - 2016 dokumentieren Anordnungen, Maßnahmen und Vorschriften zum Umgang mit den Hinterlassenschaften auf dem Gelände bis heute. Ein weiterer Bericht des BRGM wirft am Anfang die Frage auf, wie mit den unterirdischen Strukturen umgegangen werden soll. Nachdem eine Sprengung der Anlagen auf den ersten Seiten wieder verworfen wird, kommt man zu dem Schluss, die unterirdischen Strukturen so zu belassen wie sie sind.

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Fotos oben: Pläne

Hier wurden laut Unterlagen 20.000 Tonnen Manganerz gefördert. Die Bergbaukonzession wurde für eine Fläche von knapp 5 km2 erteilt. Die Gesamtlänge der Stollen wird im Bericht des BRGM mit etwa 2 km angegeben. Ein älterer Bericht geht sogar von einem noch weitaus größeren Streckenabschnitt aus.

Der gesamte Bereich der Mine, in felsiger Steillage, weist eine charakteristische Instabilität auf. Tunnel und größere künstliche und natürliche Hohlräume sorgen für eine extreme Einsturzgefahr. Die Gebäudeansammlung besteht aus Wohn- sowie Wirtschaftsgebäuden und einer Scheideanlage für Erze und bildete einen kleinen Wirtschaftskomplex. Später rückte hier ein Team von Archäologen an, die die Gebäudestrukturen akribisch dokumentierte. Informationen, Risszeichnungen und Fotografien hierzu findet man im "Kammentaler Rapport". Irgendwann nach 2013 wurden die Gebäude dann gesprengt. Heute gibt es hier nur noch Schutthaufen zu sehen.

Probleme bei der Recherche zu dieser Mine. Es gibt unterschiedliche Bezeichnungen der Stollen und Schächte auf verschiedenen Plänen, sogar innerhalb ein und desselben Berichts des BRGM, sowie unvollständige Pläne der Galerien. Letzteres mag dem Umstand geschuldet sein, dass die Pläne zu den Galerien aus dem Jahr 1913 stammen, die Mine aber bis 1923 betrieben wurde. Letztendlich ist anzumerken, dass auch die Positionen der Stollen und Schächte auf Seite 28 des Berichts R 39199 des BRGM ungenau eingezeichnet und unvollständig sind. Auch, was da die Bezeichnung N5 für Belle Iris soll, ist unklar.

                     
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